Winter in Skandinavien - für manche nicht unbedingt ein Traumziel, aber ich liebe die rauhen Bedingungen, das Wetter, den Schnee. Im Januar bin ich dann zum Dovrefjell Nationalpark aufgebrochen, um mit anderen Fotoverrückten die Moschusochsen im Schnee zu finden. Die Bedingungen waren krass - Sturmböen von bis zu 120 km/h und alles auf Schneeschuhen mit dem Fotoequipment auf dem Rücken. Es war schön mal wieder an seine Grenzen zu kommen und die Erlebnisse und Begegnungen sind einfach unbezahlbar.

Dass es einmal 1,5 Jahre dauern würde, bis ich wieder unterwegs sein kann, das hab ich Anfang 2020 natürlich nicht geahnt. Trotzdem hab ich während der diversen Lockdowns nie aufgehört von Alaska zu träumen. Die Weite, die Landschaft und vor allem die Bären. Trotz Einreiseverbot und mit einer Ausnahmegenehmigung durfte ich Ende August endlich in die USA reisen. Die drei Wochen in Alaska waren einfach unvergleichlich und der Traum ist noch lange nicht ausgeträumt!

Ich liebe Winter in all' seinen Facetten - Eis, Schnee, die kühlen Farben, die Kälte. Für mich zeigt die Natur im Winter erst so richtig, was sie drauf hat. Eiskristalle, Risse auf zugefrorenen Seen, überfrorene Bäume oder Sträucher - das fasziniert mich einfach sehr. Schon lange hatte ich darüber nachgedacht einen Winter nach Sibirien zu gehen und ganz speziell auf den zugefrorenen Baikalsee. Es war einfach in jeder Dimension riesig. Ich fürchte, ich war nicht zum letzten Mal dort... ;-)

Mich hat es einfach erwischt! Nachdem ich bereits im Juni bei den Bären in Ostfinnland war, wollte ich unbedingt wissen, wie es dort im Herbst aussieht. Also, hieß es für mich im September: Klamotten packen und ab in den Norden. Kurz vor dem Winterschlaf sind die Bären besonders aktiv um sich den Bauch vollzuschlagen und Reserven für die kalten Monate anzufuttern. Natürlich war es viel schneller dunkel und auch deutlich kälter als im Juni, aber die Herbstfarben - einfach ein Traum!

Finnland '19

Im Juni habe ich mir einen weiteren lang gehegten Traum erfüllt. Ich habe eine Bärensafari gemacht. Da Alaska und Kamtschatka einfach viel zu weit weg sind und auch dementsprechend teuer, fiel bereits vor 1,5 Jahren die Entscheidung, dass ich mit Harry und Kyle von Bearphoto rund um die Mittsommernächte nach Finnland gehe. Keine Ahnung warum Bären auf mich so eine Faszination ausüben, aber schon seit dem Kindergartenalter kann ich an keinem Bärenbild vorbeigehen, sondern muss stehenbleiben und "schwärmen". Die Tage in Finnland werde ich wahrscheinlich nie vergessen und den ersten Bären in freier Wildbahn zu sehen, während man in einer kleinen Holzhütte schon stundenlang wartet - Gänsehaut pur!

Anfang Februar hat es mich wieder in den hohen Norden gezogen. Oberhalb des Polarkreises ist das Licht einfach ganz anders als bei uns und das fasziniert mich jedes Mal aufs Neue. Wenn es dann noch winterlich kalt ist, es jede Menge Tiefschnee und Polarlichter gibt, dann will ich am liebsten gar nicht mehr zurück.